By Marius Goebel // 12. November 2017
Kennzahlen des Digital Health Care Marktes
Diese Entwicklungen werden unser aller Leben beeinflussen.
Das immense Interesse von Unternehmen, sich im Digital Health Care Markt zu platzieren sowie die zunehmende Präsenz dieser Thematik in der breiten Öffentlichkeit wachsen stetig. Dieser Umstand ist einerseits bedingt durch die fortschreitende Technisierung, erfährt aber auch durch den demografischen Wandel zunehmende Brisanz.
Umsatzprognose zum weltweiten digitalen Gesundheitsmarkt
Eine Studie von Arthur D. Little, GSMA, Allied Market Research, Accenture, IHS Global Insight und MarketsandMarkets prognostiziert für das Jahr 2020 einen Gesamtumsatz von 233,4 Mrd. US Dollar auf dem weltweiten digitalen Gesundheitsmarkt.
Quelle: Arthur D. Little; GSMA; Allied Market Research; Accenture; IHS Global Insight; MarketsandMarkets
Nutzung von digitalen Health-Applikationen und -Services
Eine weitere Erhebung durch Statista zeigt die Affinität der Deutschen für Digital Health-Applications und -Services sowie die Nutzung von Smartwatches bzw. Fitnesstracker. In Deutschland nutzen bereits 9 % der Frauen und Männer Digital Health-Applications und -Services. Zudem sind 9 % der Frauen und 8 % der Männer an der Anschaffung einer Digital Health-Application interessiert. Des Weiteren würden 46 % der Frauen und 44 % der Männer diese Services nutzen, wenn diese kostenlos zur Verfügung stehen würden. Zudem nutzen 5 % der Frauen und 7 % der Männer in Deutschland Smartwatches bzw. Fitnesstracker. Hier planen wiederum 16 % der Frauen und 18 % der Männer die Anschaffung eines Wearable Devices.
Quelle: Statista
Umfrage zur Nutzung von Smartwatches und Fitness-Trackern
Quelle: Statista
Prognose zum Absatz von Wearables
Dieser Trend zur Nutzung von Wearables wie Smartwatches und Fitness-Trackern zeichnet sich auf dem weltweiten Markt ebenfalls ab. IDC prognostiziert hier einen Absatzratenwachstum von 2016 bis 2020 von über 100 Millionen Wearables auf in 2020 insgesamt 273,1 Millionen Stück.
Quelle: IDC
Marktanteile der Hersteller am Absatz von Wearables
Die Hersteller dieser kleinen Wearables und Fitness-Tracker bewegen sich auf einem stark umkämpften Markt. Der größte Hersteller auf diesem Markt ist bis dato Fitbit, mit einem Marktanteil von 24,5 % im Q1 2016. Im Q2 2015 stellte Apple seine Apple Watch vor und nahm unter anderem Fitbit einen großen Marktanteil. Apple durchdrang den Markt auf anhieb mit einem Marktanteil von 20,22 % in Q2 2015. Im Q1 2016 hält Apple jedoch nur noch 7,5 % Marktanteil. Nummer zwei des Wearable Marktes ist zurzeit Xiaomi mit 19 % Marktanteil in Q1 2016. Xiaomi Tech ist ein chinesischer Smartphone-Hersteller, der 2010 von Lei Jun gegründet und im Jahr 2014 bereits 61 Millionen Smartphones verkauft hat.
Quelle: IDC
Nutzung von elektronischen Patientenakten
Der Weg zur Digitalisierung im Gesundheitswesen wird jedoch noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Dies verdeutlicht auch eine Studie der OECD aus dem Jahre 2013. Danach hat sich die elektronische Patientenakte in ausgewählten Industriestaaten noch immer nicht zu 100 % etabliert. In Deutschland nutzen nur rund 84 % der Ärzte die elektronische Patientenakte.
Quelle: OECD
Gesamtumsatz der Apotheken in Deutschland
Auf dem Apothekenmarkt in Deutschland zeichnet sich seit einigen Jahren ein klarer Rückgang der stationären Apothekengeschäfte ab. Dies ist nicht zuletzt bedingt durch die wachsende Konkurrenz des Online-Apotheken-Handels. Der Umsatz der Apotheken ist laut ABDA mit 45,8 Milliarden Euro im Jahr 2014 jedoch kontinuierlich weiter gestiegen.
Quelle: ABDA
Gesamtzahl der öffentlichen Apotheken in Deutschland
Die Gesamtzahl der öffentlichen Apotheken geht seit dem Jahr 2009 jedoch stetig zurück. Nach einem kontinuierlichen Wachstum seit dem Jahre 1999 bis 2008 ist nun ein Abwärtstrend zu erkennen. Laut ABDA existierten 2008 noch 21.608 öffentliche Apotheken in Deutschland. Im Jahr 2014 ist ein Rückgang auf 20.441 Apotheken zu verzeichnen. Die höchste Auflösungsrate verzeichnet das Jahr 2012 mit 317 Apotheken-Schließungen.
Quelle: ABDA
Entwicklung der Anzahl von Apotheken in Deutschland
Quelle: ABDA
Prognose der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
Der demografische Wandel ist ein Faktor, der die zunehmende Wichtigkeit der Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter beeinflusst. Denn ohne fortschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens werden die künftigen Herausforderungen in der Betreuung von kranken und zu pflegende Personen nicht zu bewältigen sein. Die Prognose des Statisitschen Bundesamtes über die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland zeigt deutlich auf, wie sich das Altersgefüge in Deutschland künftig verschieben wird. Die Gesamtbevölkerung Deutschlands wird in 2050 von 82,2 Millionen auf 68,8 Millionen geschrumpft sein. Des Weiteren wird die Zahl der über 80-Jährigen in Deutschland von 3,9 Millionen auf 10 Millionen Personen anwachsen.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Entwicklung der Anzahl von Pflegebedürftigen in Deutschland
Folglich prognostiziert das Statistische Bundesamt auch einen Anstieg der Anzahl von pflegebedürftigen Personen in Deutschland. Im Jahr 2010 waren in Deutschland etwa 2,4 Millionen Personen pflegebedürftig - für das Jahr 2030 prognostiziert das Statistische Bundesamt eine Anzahl von 3,4 Millionen pflegebedürftiger Personen in Deutschland.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Folgen der demografischen Entwicklung für Unternehmen
Auch die Wirtschaft wird von den Folgen des demografischen Wandels nicht unbeeinflusst bleiben. Eine Untersuchung der DIHK mit 28.000 Unternehmen im Herbst 2010 zeigt auf, mit welchen Folgen der demografischen Entwicklung die Wirtschaft für sich hauptsächlich rechnet. An erster Stelle steht hier branchenweit die Befürchtung, unter einem enormen Fachkräftemangel zu leiden. An zweiter Stelle wurde die starke Alterung der Belegschaft angeführt. Als Drittes fürchten die Unternehmen einen steigenden Bedarf an Weiterbildungsmaßnahmen.
Quelle: DIHK
Welche Einflüsse haben die genannten Entwicklungne auf Ihre Branche? Fahren Sie die richtige Digitalisierungsstratgie? – Es wird sich zeigen …
Credit // Simone Hutsch